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42 - Die Antwort auf fast alles

Info, Wissenschaft • 26.10.2025 • 06:15 - 06:45 heute
Diätprogramme, Trainings-Apps und Smartwatches versprechen mehr Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Sperren sie uns aber nicht auch in das Hamsterrad des Perfektionismus?
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Eine frühe Form des Perfektionismus ist die Tugendethik von Aristoteles: Gute Menschen sollen ihre naturgegebenen Talente zur Vollendung bringen – zum Wohle der Gemeinschaft.
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Studien belegen: Je perfektionistischer die Eltern sind, desto hartnäckiger „meißeln“ auch die Kinder an ihren Idealen.
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Originaltitel
42: Die Antwort auf fast alles
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2025
Info, Wissenschaft
Immer mehr Menschen in den westlichen Industrieländern haben das Gefühl, nicht gut genug zu sein und ständig mehr leisten zu müssen. Zu diesem Schluss kommen die britischen Psychologen Thomas Curran und Andrew Hill. In der bisher größten Studie zum Thema von 2019 zeigen sie: Der Perfektionismus nimmt zu, und vor allem junge Menschen leiden darunter. Haben wir uns in eine Perfektionismus-Falle manövriert? Dabei ist Perfektionismus kein rein modernes Phänomen. Schon in der Antike beschreibt es das Streben nach einem besseren Leben, erklärt die Philosophin Christine Bratu. Doch im Zuge der Aufklärung und durch moderne Produktionsbedingungen verschiebt sich der Fokus: Vom Streben nach einem gesellschaftlichen Ideal hin zur rastlosen Selbstoptimierung. Wer nicht abgehängt werden will, macht mit. Und das hat Folgen - für unsere Psyche und unsere Gemeinschaften. Professorin Benigna Gerisch von der International Psychoanalytic University Berlin und der Soziologe Ulrich Bröckling beobachten: Im Bemühen, jeden Aspekt unseres Lebens zu optimieren, entfernen wir uns paradoxerweise von dem, was wir eigentlich erreichen wollen: ein erfülltes, glückliches Leben.