In den 1740er-Jahren weckt der Mont Blanc erstmals das Interesse englischer Touristen, die von den Alpen mit ihren Gletscherwelten in den Bann gezogen sind. Forscher und frühe Alpinisten finden im Ort Chamonix, bewohnt von Gamsjägern und Kristallsuchern, an der Nordseite des mächtigen Gebirgsblocks eine Basis für erste Erkundungen des Mont Blanc. 1924 finden hier auch die ersten Olympischen Winterspiele statt. Eine der größten alpinistischen Herausforderungen, der man sich am Weg hinauf zum Gipfel stellen kann, ist der Aufstieg über den Peutérey-Grat. Wer das nötige bergsteigerische Rüstzeug mitbringt, erlebt dabei die Mächtigkeit und Ausgesetztheit dieses Bergs. Vom Ort Peutérey im Val Veny führt dieser Grat direkt auf den Gipfel des Mont Blanc. 4.500 Meter zieht sich der Grat auf den Berg - es ist der längste Grat des gesamten Alpenbogens. Vier Tage sind für diese Tour einzuplanen, in schwierigstem Klettergelände, mit ausgesetzten Biwaks und bis zu 500 m langen Abseilstellen. Die Route verlangt eine bestechende Kondition, kletterspezifische Ausdauer und großes alpines Selbstvertrauen. Hier ist universales alpinistisches Können gefordert. Der österreichische Bergführer und Alpinist Heli Putz kennt das Mont-Blanc-Massiv von vielen Reisen. Er entdeckte dort Freeride-Routen, kletterte dort oftmals und stand natürlich auch auf dem Gipfel. Doch mit einer Route hat er eine offene Rechnung: am Peutérey-Grat musste er einst wegen Schlechtwetters umkehren. 35 Jahre später ist er zurück am Mont Blanc - und am Peutérey-Grat. Er weiß, es ist vielleicht die Gelegenheit für ihn, diesen einzigartigen Grat zu besteigen. Deshalb hat er sich den Schweizer Top-Alpinisten Stephan Siegrist als Seilpartner genommen. Doch mit Wetterumschwüngen muss man am Mont Blanc immer rechnen.