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Das Grabtuch von Turin, ein Mysterium
Info, Geschichte • 09.06.2025 • 08:55 - 10:25
Im Hinnom-Tal nahe der Altstadt von Jerusalem befinden sich antike Höhlengräber aus der Zeit Jesu Christi.
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Das Grabtuch von Turin ist Gegenstand religiöser Verehrung und wissenschaftlicher Forschung. Es gibt verschiedene Thesen dazu.
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Für den Historiker Andrea Nicolotti ist das Grabtuch von Turin eine Fälschung. Seine Behauptung kann er mit historischen Briefen früherer Päpste belegen.
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Eines der Rätsel um das Grabtuch ist seine Beschaffenheit. Die Gerichtsmedizinerin Stefanie Ritz-Timme hat Blutspuren und Rückstände auf dem Turiner Grabtuch untersucht, die auf eine Kreuzigung hindeuten.
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Originaltitel
Das Grabtuch von Turin - Ein Mysterium
Produktionsland
A, D
Produktionsdatum
2025
Info, Geschichte
Am Turiner Grabtuch scheiden sich die Geister: Für die einen ist es das Grabtuch des Jesus von Nazareth, für die anderen eine Fälschung aus dem Mittelalter. "Das Grabtuch ist wie ein schwarzes Loch. Wenn man ihm zu nahekommt, wird man eingesaugt und kommt nicht mehr davon los", sagt der Chemiker Luigi Garlaschelli: "Weil es so viele offene Fragen gibt. Ein Leben ist nicht genug." Der Naturwissenschaftler sagt das, obwohl er durch Experimente und Selbstversuche zum Schluss gekommen ist, dass es sich beim Turiner Grabtuch um eine geniale Fälschung handelt. Aber ganz sicher ist auch er sich nicht. "Ein Leben ist nicht genug" - das trifft auch auf den Privatforscher Joe Marino aus Ohio zu. Ein Taschenbuch über das Turiner Grabtuch brachte ihn vor vielen Jahren zum Glauben. Er studierte Theologie und trat in ein Kloster ein. "Ich fühle mich dazu berufen, das Grabtuch zu studieren und darüber zu informieren", sagt Marino, der inzwischen mehrere Bücher und über hundert Artikel zum Thema verfasst hat - in der Überzeugung, "dass es das authentische Grabtuch von Jesus ist." Die Dokumentation über das Turiner Grabtuch ist als kriminalistische Spurensuche angelegt, von der Grabeskirche in Jerusalem bis in die Unterwelt von Istanbul, wo das Grabtuch - der Legende nach - lange Zeit verborgen war. Im französischen Lirey wurde es 1354 nach Christus - historisch bezeugt - erstmals ausgestellt. Und seit gut 300 Jahren wird es in Turin - in einer eigens errichteten Kapelle - aufbewahrt; ergriffen verehrt von den einen, kritisch beäugt von den anderen.