Als er vom Papst das Angebot bekam, das Deckengewölbe der Sixtinische Kapelle zu schmücken, hatte Michelangelo noch nie Fresken gemalt. Er arbeitete unter schlimmsten Entbehrungen fast Tag und Nacht und erschuf ein Deckenfresko, wie man es bis dahin noch nicht gesehen hatte: die Schöpfungsgeschichte, deren ikonografisches Highlight "Die Erschaffung Adams" weltweit bekannt ist. Die Dokumentation zeigt die Genialität des Künstlers Michelangelo Buonarroti, sein Streben nach Perfektion, seine Selbstzweifel – und seine Kämpfe mit den Päpsten. Michelangelos David, die wohl berühmteste Statue der Kunstgeschichte, ist ein Kunstwerk für die Ewigkeit. Michelangelos Leben ist noch längst nicht enträtselt: die Kindheit mit dem jähzornigen Vater, seine Ausbildung am Hof der Medicis, seine Kämpfe mit den Päpsten, seine Liebe zu Vittoria Colonna und für die Kunst, für die er sich körperlich und seelisch verausgabt, zeitlebens zerrissen zwischen der Sehnsucht nach idealer Schönheit und Selbstzweifeln. Im Alter von gerade einmal 23 Jahren erschuf Michelangelo mit der Pietà sein erstes Meisterwerk – und brach mit allen Traditionen: die mädchenhaft junge und schöne Maria, die den toten Christuskörper hält, als würde er schlafen. Und auch mit dem David – aus einem sieben Meter hohen Marmorblock gehauen – brach er Tabus: Ein anatomisch perfekter Körper als Ausdruck der Freiheit und Souveränität des Geistes. Auch als Freskenmaler brachte Michelangelo Kunstwerke von monumentaler Größe hervor – dazu gehören die weltberühmten Fresken in der Sixtinischen Kapelle, einem insofern ganz besonderen Ort, als hier die Kardinäle im Konklave den neuen Papst wählen. Auch in seiner Malerei wirken die Figuren dreidimensional, Michelangelo malte wie ein Bildhauer. Eine Wirkung, die die Dokumentation mit Hilfe moderner 3-D-Animationstechnik erfahrbar macht.