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Tödliche Messer - Wege aus der Gewaltspirale
Info, Gesellschaft + Soziales • 30.04.2025 • 22:00 - 22:45
Sandra Campbell und ihre Organisation „Words 4 Weapons“ sammeln in rund 60 Containern in London Messer ein, um die Gewalt auf der Straße einzudämmen. Weiteres Bildmaterial finden Sie unter www.br-foto.de.
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Levon Gray ist in einem Problemviertel in London aufgewachsen und versucht heute mit der Organisation „Lifeline“, Jugendliche präventiv von der Kriminalität fernzuhalten.
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Maj macht vier Wochen nach seiner Haftentlassung sein erstes Jobpraktikum, um damit ein Leben ohne Kriminalität zu starten.
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Sandra Campbell und ihre Organisation „Words 4 Weapons“ sammeln in rund 60 Containern in London Messer ein, um die Gewalt auf der Straße einzudämmen
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Originaltitel
Tödliche Messer - Wege aus der Gewaltspirale
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2025
Info, Gesellschaft + Soziales
Die Messergewalt unter Jugendlichen nimmt in mehreren Ländern Europas zu. Während die Politik in Deutschland das vergleichsweise neue Phänomen vor allem mit Messerverbotszonen eindämmen will, kämpfen Politik und Zivilgesellschaft in Großbritannien bereits seit vielen Jahren auf verschiedenen Ebenen gegen die eskalierende Gewalt mit Messern. Denn die Zahlen sind noch erschreckender als hierzulande: Während in Deutschland zuletzt jährlich knapp 14.000 Fälle von Messerkriminalität registriert wurden, gab es in England und Wales mehr als 50.000 Messerattacken. Allein die britische Hauptstadt London verzeichnet mehr Messergewalttaten als ganz Deutschland. In den sozialen Medien kursieren unzählige Videos, die verstörende Schlachten zwischen rivalisierenden Gangs und einzelnen Jugendlichen zeigen - ausgetragen mit Macheten, Schwertern, Küchenmessern. Der einfache Zugang und die hohe Verbreitung der Messer führen zu einem fatalen Teufelskreis der Bewaffnung. Das Problem ist in Großbritannien seit langem erkannt und die Politik reagiert mit hohen Strafen, Verboten und Polizeieinsätzen. Zudem erfahren auch Präventionsprogramme immer breitere Unterstützung. Denn Experten, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sind sich einig: Es braucht mehr als nur verschärfte Gesetze. Notwendig seien nachhaltige und langfristige Programme, Investitionen in sogenannte Problemviertel und eine enge Einbindung der Jugendlichen in die Gesellschaft. Nur so ließen sich glaubhaft Alternativen zu Gewalt und Kriminalität vermitteln. Diese "BR Story" geht den Ursachen der zunehmenden Messerkriminalität nach - und der Frage, was Deutschland von Großbritannien im Umgang mit diesem Problem lernen kann.