Weltspiegel vor Ort * Taiwan - Konflikt im Indopazifik Der Konflikt um die Vorherrschaft im Indopazifik schwelt schon seit Jahren. Experten gehen davon aus, dass sich in dieser Region entscheidet, welche Supermacht in den nächsten Jahrzehnten das Weltgeschehen prägen wird. China tritt mit seiner militärischen und wirtschaftlichen Macht immer aggressiver auf. Die Bedrohung für Taiwan nimmt zu. Obwohl die Insel nie zur Volksrepublik gehört hat, sieht die Regierung in Peking Taiwan als chinesisches Territorium an - und droht mit militärischer Gewalt. Auch andere südostasiatische Staaten werden in den Konflikt hineingezogen: Immer wieder kommt es zwischen China und den Philippinen zu Zwischenfällen im südchinesischen Meer, weil Inselgruppen von China beansprucht werden. Auch für die USA spielt die Auseinandersetzung im Indopazifik eine wichtige außenpolitische Rolle: Schon Barack Obama hat angekündigt, dass für die Vereinigten Staaten die Konflikte mit China immer relevanter werden und dass US-Truppen aus Europa dorthin verlegt werden sollen. Nicht nur deshalb wird die geopolitische Lage im Indopazifik auch Folgen für Europa haben. Der Weltspiegel berichtet vor Ort aus Taiwan über die Situation der Menschen dort angesichts der Bedrohung aus China und analysiert diesen geopolitischen Konflikt mit dem Fokus auf die gesamte Region. Es geht dabei nicht nur um militärische Auseinandersetzungen, sondern auch um wirtschaftliche Konkurrenz und die gesellschaftlichen Systeme, die aufeinanderprallen. * Taiwan - Alltag unter der Bedrohung Nur etwa 10 Kilometer entfernt vom chinesischen Festland liegen die Matsu-Inseln, eine Inselgruppe, die zu Taiwan gehört. Bis zur Küste Taiwans sind es ca. 150 Kilometer. Die angespannte Situation zwischen der Volksrepublik China und Taiwan fühlen die Menschen auf den Matsu-Inseln jeden Tag. Mit mehreren Unterseekabeln sind sie mit Taiwan verbunden. In den vergangenen Jahren hat es immer wieder Zwischenfälle gegeben, bei denen die lebenswichtigen Kabel beschädigt wurden. Taiwanische Behörden beschuldigen die chinesische Regierung, für diese Schäden verantwortlich zu sein. Der chinesische Druck auf Taiwan nimmt weiter zu. Dennoch haben sich die Bewohner der Inselrepublik offenbar daran gewöhnt, trotz der Aggressionen aus Peking und der militärischen Drohgebärden relativ normal und entspannt den Alltag zu leben. Der Weltspiegel berichtet über die Sorgen und die Vorkehrungen auf den Matsu-Inseln und auf Taiwan angesichts der Drohungen vom Festland. * Philippinen - Wem gehört das Südchinesische Meer? Über Jahrhunderte haben Fischer aus der Region Zambales auf der philippinischen Insel Luzon in den Gebieten am Scarborough-Riff Fische gefangen. Das Seegebiet gehört zu einer Wirtschaftszone, die den Philippinen zugesprochen wird. Doch inzwischen wurden die philippinischen Fischer von der chinesischen Küstenwache dort vertrieben und befinden sich jetzt in Existenznöten. Das Scarborough-Riff liegt eigentlich an einem unbedeutenden Teil des südchinesischen Meeres, China beansprucht das Gebiet aber für sich, obwohl der Internationale Schiedsgerichtshoff vor neun Jahren viele der chinesischen Gebietsansprüche zurückgewiesen hat. Immer wieder kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Fischern, der philippinischen Marine und der chinesischen Küstenwache. China beansprucht das gesamte Südchinesische Meer für sich, will von dort aus die Seewege kontrollieren und Zugang in den gesamten Pazifik bekommen. Für Japan, Taiwan, die Philippinen, weitere Anrainer und auch für die USA stellen diese Pläne eine große strategische Bedrohung dar. * China - Auf dem Weg zur globalen Supermacht Der Handelskonflikt zwischen den USA und China geht weiter. Jetzt will Peking weitere Gebühren für amerikanische Frachtschiffe erheben. China teilte mit, man werde Sonderabgaben auf Schiffe erheben, die sich in US-Besitz befinden, von den USA betrieben, gebaut oder beflaggt werden Ähnliches hatte die US-Regierung bereits angekündigt. Trump hatte