Ariane Mnouchkine: Portrait mit Schwerpunkt: Lage in Frankreich und der Welt. Ariane Mnouchkine, die legendäre Gründerin und bis heute als Regisseurin tätige Direktorin des weltberühmten Théatre du Soleil im Bois de Vincennes in Paris ist mit 86 Jahren erstmals bereit ein Team der ARD für ttt zu empfangen und Auskunft zu geben über ihre Arbeit und ihre Sicht der Welt. Es sind die großen Themen, die ihre Arbeit von jeher bestimmt haben: die Archetypen der Menschheit seit der Antike: Rache, Gewalt, Krieg - das ewige Schlachthaus - und warum der Mensch bis heute wenig daran ändern konnte. Sie sieht den Muskel der Empathie schwinden - die größte Sünde: Verachtung. Mnouchkine sieht die eine große Gefahr in der Spaltung - in Frankreich und in der Welt. Sie hat viele Krisen erlebt, bei ihr geht es immer darum, Licht in das und gegen das Dunkel zu bringen - Theater der Sonne! Terror von oben: Künstler und Intellektuelle im Visier des Kreml und des (belarussischen) KGB. Unter Putin und Lukaschenko läuft das Böse auf Hochtouren: Der Philosoph Vladimir Mazkewitsch wurde nach 4 Jahren Haft in belarussischen Gefängnissen am 11. September befreit, aber gegen seinen Willen außer Landes geschafft. Die Pussy-Riot Aktivistin Maria Alechina wurde unterdessen in Abwesenheit zu 13 Jahren und 15 Tagen Lagerhaft in Russland verurteilt. Ihr Vergehen: Unter anderem das Video "Mama, schau nicht fern". Folter, Verfolgung, Verurteilung, Straflager - russische und belarussische Künstler und Journalisten im Exil und ihre Erfahrungen. Gerhard Richter: Eine Schau in der Fondation Louis Vuitton zeigt jetzt das ganze Werk von 1962-2024. Zweihundertfünfundsiebzig Arbeiten des wahrscheinlich einflussreichsten und bedeutendsten lebenden Künstlers - alle wichtigen Werkgruppen. Von der Photographie als Inspiration der Malerei in den 1960er Jahren, über die totale Veränderung der Natur der Malerei durch seine Blurs in den 1970ern zur Erkundung des Abstrakten und den Schattenreflektionen in den 1980ern und frühen 1990er Jahren bis hin zu völlig neuen total abstrakten bunten Gemälden der allerjüngsten Zeit. Manche mögens falsch: Ein ganz wunderbar komischer Dokumentarfilm von Stanislaw Mucha über die südchineschische Fälscherstadt Dafen, wo es einen "echten" Gerhard Richter für 30 Euro gibt.